Josef Mantl

Consumer Electronics Show Las Vegas

Jedes Jahr lockt die Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas rund 250.000 Besucher aus 170 Ländern in die Wüste Nevadas, um einen Blick auf die Technologien von morgen werfen und die Trends der Zukunft an einem Ort zu erleben. Alles was in der Unterhaltungs- und Elektronikindustrie Rang und Namen hat, ist hier vertreten.

Wenn es einen Ort auf der Welt gibt, an dem das Herz der Innovation und aller Technik-Enthusiasten höher schlägt, dann ist es die Consumer Electronics Show in Las Vegas. Über 3.200 Aussteller waren auch heuer auf der 47. CES vertreten, darunter Branchenriesen wie Samsung oder Sony, aber auch viele kleine und mittlere Unternehmen aus der ganzen Welt. Den Überblick zu behalten ist nahezu unmöglich – neben dem riesigen Las Vegas Convention Center werden auch noch zahlreiche Hallen in einzelnen Hotels bespielt. Hier eine Übersicht über die wichtigsten, richtungsweisenden Trends:

Internet of Things – Mobile Devices auf dem Vormarsch

Das Stichwort „Connected Homes“ ist in aller Munde. Mobile Devices sind weiter auf dem Vormarsch. Beinahe alles ist miteinander vernetzt und mit ausgereifter Sensorik ausgestattet. Kühlschränke melden an Smartphones, welche Lebensmittel eingekauft werden müssen. Waschmaschinen analysieren die Zusammensetzung der Wäsche und bestimmen selbst den idealen Waschgang, um dadurch Ressourcen zu sparen. Dies sind nur zwei Beispiele von serienreifen Produkten, die auf der CES präsentiert wurden.

Laut dem Branchenriesen CISCO werden im Jahr 2020 über 50 Milliarden Devices weltweit mit dem Internet verbunden sein. Einen wesentlichen Teil dazu werden sogenannte „Wearables“ beitragen. Socken, die die biometrischen Werte des Trägers messen und Pölster, die das Schlafverhalten ihres Besitzers analysieren, das und vieles mehr wird bald zur Realität. Für besondere Aufmerksamkeit sorgt dabei die so genannte „Wrist Revolution“. Darunter ist nichts anderes zu verstehen, als der Versuch der Elektronik-Branche, auf den Handgelenken der Welt Einzug zu halten. Die klassische Uhr hat dabei ausgedient. „Smart Watches“ dienen entweder als Second Screen zum traditionellen Smartphone oder sind noch mit weiteren Zusatzfeatures ausgestattet. Besonders E-Health- und E-Fitnessunternehmen setzen auf die Revolution am Handgelenk. So werden mit neuen Devices die Wege der Träger getrackt, Lokalisierungen durchgeführt oder auch Körperfunktionen wie Puls und andere biometrische Daten direkt und in Echtzeit gemessen und analysiert. Und während bei uns „Google Glass“ noch in den Kinderschuhen steckt, sind hier bereits rund 20 weitere Anbieter mit ihren Konkurrenzmodellen vertreten.

Connected Cars

Aber nicht nur die kleinen Geräte des Alltags, auch die Mobilität wird in Zukunft smarter. Zahlreiche Automobilhersteller präsentierten auf der CES ihre Version eines „connected cars“, natürlich mit WIFI und jeder Menge neuer, vernetzter Technik ausgestattet. Auch so genannte „driverless cars“ sind nicht länger Utopie. Erste Prototypen drehen in den USA bereits ihre Runden. Immer stärker an Fahrt gewinnt das Thema Nachhaltigkeit und damit verbunden die Elektromobilität. So präsentierte zum Beispiel Ford den C-MAX Energi, der seine Energie direkt aus auf dem Dach angebrachten Solarzellen bezieht. Für Aufsehen im Mobilitätsbereich sorgten vor allem auch die neuesten Drohnen-Modelle von Branchenkrösus „Parrot“.

Neuer HD-Standard: Ultra 4k

Für alle, die sich gerade einen neuen HD-Fernseher zugelegt haben, gibt es schlechte Nachrichten. Dieser wird bereits in Kürze veraltet sein. Die neue Technologie Ultra HD bzw. auch HD 4k genannt, ist bereits auf dem Weg und alle großen Hersteller von Sony über Samsung bis hin zu LG haben bereits auf den neuen Standard umgestellt. Dieser ist vier Mal schärfer und klarer als sein Vorgänger. Für besondere Aufmerksamkeit sorgte Samsung mit seinem 3D Dual View, scherzhalber auch „Marriage Saver“ genannt. Auf diesem ist es möglich mit 3D-Brillen zwei Programme gleichzeitig auf einem Screen zu sehen und einfach zwischen diesen zu switchen. Beide Programme werden dabei natürlich in schärfstem, kristallklarem 3D geliefert. Der Familienstreit um die Fernbedienung sollte damit also der Vergangenheit angehören.

Auch die Fußball WM wirft bereits ihre Schatten voraus. So präsentierte Sony sein so genanntes „Social Viewing“, bei dem man mit anderen Zusehern mittels Screen interagiert. Dabei ist es möglich bis zu fünf Gesprächspartner via Skype mit auf den Schirm zu blenden und so gemeinsam das Spiel zu verfolgen. Zusätzlich können auch drei Twitter-Channels zugeschalten werden.

Curved Screens: Kurvig ist das neue Sexy

Eine weitere Neuerung betrifft ebenfalls die Screen- und Fernseher-Welt: Kurven sind ab sofort in. Alle großen Hersteller präsentierten ihre „Curved Screens“, also Monitore, die leicht gebogen sind. Diese leichte Krümmung entspricht mehr dem natürlichen Blickfeld des Auges und soll damit die Zuschauer noch stärker in das Geschehen miteinbeziehen. Aber nicht nur bei Screens ist kurvig ab sofort in Mode. Auch viele Smartphones stellen auf die „natürliche“ Krümmung um.

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