Josef Mantl

Geld – das Glück der Welt?

„Geld macht nicht glücklich, aber ich weine lieber im Taxi als in der Straßenbahn.“ Gut, vielleicht ist das etwas drastisch formuliert von mir, aber ein bissi Geld braucht’s schon. Zumindest eine finanzielle Grundsicherung benötigt jeder, da waren sich alle einig, die am Montag, den 11. Oktober, zum Expertengespräch zum Thema „Erfolg – Geld – Seele“ ins Sigmund Freud Museum geladen waren.

Die Diskussion fand im Vorfeld der internationalen Konferenz Geld und Seele (Freitag, 15. Oktober 2010) der Sigmund Freud Privatstiftung statt und ich durfte daran als Vertreter der Ökonomie teilnehmen und diskutierte, moderiert von Claus Reitan (Chefredakteur Die Furche), mit Gabriele Fischer (Fachärztin für Psychiatrie und Neurologie), Regina Jankowitsch (Coach) und Ulla Konrad (Klinische Psychologin und Gesundheitspsychologin ) über Themen, die die Arbeitswelt beschäftigen.

Scheine, die die Welt bewegen

Gerade in der Wirtschaft gilt: „Geld ist das Blut, es ist die Zirkulation, das zur Umsetzung führt“. Allerdings nur zu einem gewissen Maß. Mehr Geld führt – gerade im Marketing – zu besseren Ergebnissen, aber letztendlich kann man mit Geld nicht alles kaufen. Zum Beispiel keine Wählerstimmen, wie die Wien-Wahl am vergangenen Sonntag deutlich gezeigt hat.

Die große Frage nach der Motivation

Im persönlichen Bereich allerdings – und das zeigten die Beiträge der drei Expertinnen deutlich – geht es eigentlich nie um Geld. Es geht bei allen, die sich für die Arbeit fast ausbluten stets nur um Erfolg, um Glück, soziale Beziehungen und Zufriedenheit – die „immateriellen Werte“ des Lebens. Denn Geld kann auf Dauer keine seelischen Tiefschläge kompensieren und auch kein Burn-Out wiedergutmachen.

Meine Erfahrung zeigt,…

dass gerade in der Wirtschaftskrise viele junge Akademiker zu JMC kamen, um ein Praktikum als berufliches Sprungbrett zu nutzen, ein paar Monate Erfahrungen zu sammeln, die sie schließlich zu einem guten Job bringen würden, der wiederum zu immateriellem Wohlstand führt.

Letzten Endes geht es um Wertigkeiten, um ein Feingefühl im Dreieck von Erfolg, Geld und Seele. Was Erfolg heißt, wissen wir alle unausgesprochen für uns, oder sollten es zumindest wissen. Und bei allem heißt es Maßhalten, denn das führt in diesem Dreieck von Erfolg, Geld und Seele schlussendlich zum Wohlbefinden, dem größten immateriellen Wert der Welt.

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